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Reisebericht: Flugreise Rom zu Corona-Zeiten

Ein Städtetrip nach Rom und das in diesen Corona-Zeiten – mit gemischten Gefühlen fahre ich zum Flughafen Berlin Tegel. Als Reisebegleitung treffe ich mich mit 9 Gästen in Berlin um für vier Tage in die "Ewige Stadt", Corona zum Trotz, zu fliegen. Schon am Flughafen merkt man, man nimmt es ernst und versucht Menschenansammlungen zu vermeiden. Das Flughafengebäude dürfen wir erst 2 Stunden vor Abflug betreten. Also bleibt Zeit die Kunden kennenzulernen und auch nach Ihren Gefühlen zu fragen. Haben auch sie ein mulmiges Gefühl? Alle Kunden buchten bereits Ende 2019 ihre Reise, eine Reisewarnung für Italien gibt es nicht, also wird geflogen. Alle freuen sich auf Rom. Und schon ist auch mein Stein im Magen weg, also los….

 

Grundsätzlich halten es die Italiener sehr ähnlich wie wir in Deutschland. In Italien und speziell auch Rom haben sich Corona-Infektionsraten mittlerweile auf niedrigerem Stand stabilisiert. Eine Maskenpflicht gilt dort ähnlich wie in Deutschland. Insofern kommt es sicher auch darauf an, sich als Urlauber auch im Urlaub an alle Corona-Regeln zu halten.

 

Ich bin auf diesen ersten Flug in Corona-Zeiten sehr gespannt und zugegeben mit gemischten Gefühlen herangegangen. Die neuen Hygienevorschriften sind durch entsprechende Maßnahmen und Hilfestellungen an den Flughäfen sehr gut und einfach einzuhalten. An das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes habe ich mich in alltäglichen Situationen wie dem Einkaufen oder dem Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln schon gewöhnt. Daher war dies jetzt keine ungewöhnliche oder beklemmende Situation für mich. Das Boarding nimmt schon etwas mehr Zeit in Anspruch, aber ich erreiche entspannt und mit einem guten Gefühl meinen Sitzplatz. Alle Passagiere haben auf die Maßnahmen sehr verständnisvoll reagiert. Die Stimmung an Bord war nicht stressig, sondern voller Vorfreude!

 

Im Flughafen in Rom wurde bei allen ankommenden Passagieren mit einer Wärmekamera die Temperatur gemessen.

Beim ersten Blick durch die Stadt fällt auf: Es ist eigentlich recht ruhig und beschaulich. Die übliche Hektik einer Großstadt fehlt fast komplett.

Am nächsten Tag sind wir morgens schon um kurz nach zehn Uhr auf dem Petersplatz. Normalerweise geht dann schon die Schlange der Wartenden um den halben Platz. Temperaturmessung und Sicherheits-Check dauern nur wenige Minuten. Und schon sind wir drin, in der größten katholischen Kirche der Welt und auch hier leicht positiv erschrocken: Denn auch hier sind wir wieder fast alleine. Man erlebt hier wirklich die Besonderheit dieses Ortes – ob man nun streng gläubig ist oder nicht. Dazu gibt es auch keine Schlangen auf dem Weg zu den Grabkammern oder hinauf zur Kuppel und auch oben auf der Kuppel – eine nie dagewesene Ruhe.

 

Dann wollen wir noch die Sixtinische Kapelle sehen. Zur gebuchten Zeit sind wir dann am Eingang des Vatikanmuseums und wieder innerhalb weniger Augenblicke im Museum. Hier ist es tatsächlich ein wenig "voller" aber weit entfernt von Gedränge. Nur in der Sixtinischen Kapelle halten sich vergleichsweise viele Menschen auf. Fotografieren ist hier übrigens streng verboten. Warum auch immer....

 

An der Spanischen Treppe frage ich zweimal, ob wir hier wirklich richtig sind, denn wo sich sonst die Touristen drängeln, verlieren sich nur eine Handvoll Menschen. Ein Foto "alleine" auf der Treppe – kein Problem. Ähnliches Bild auch am Trevi-Brunnen: Die Touristenschar hier hätte man ohne Probleme in zwei Gruppen für eine Stadtführung einteilen und losziehen können. Es gibt kein Gedränge, kein Gerangel um das beste Bild. Im Gegenteil: Der Rom-Besucher in der Corona-Zeit wartet sogar kurz, bis er auch genau "sein" Motiv schießen kann. Ähnliches Bild auch zum Beispiel am Pantheon, der Engelsburg und zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten.

 

Wir haben die "Ewige Stadt" zwar besonders, aber auch von einer sehr guten Seite erlebt. Auch in Shops, Restaurants und Bars haben wir uns überall sehr willkommen gefühlt. Die Menschen insgesamt gehen freundlich und rücksichtsvoll miteinander um. 

Vor einigen Sehenswürdigkeiten finden zudem Körpertemperatur-Messungen statt. So weit so gut.

 

Und bereut haben wir diesen Ausflug zu keinem Moment – im Gegenteil: Noch nie habe ich eine Großstadt so offen, freundlich, rücksichtsvoll und entspannt erlebt.

 

 

Ein Bericht von Christine Engel - Reisebegleitung Flugreise Rom im September 2020